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08. Mai 2014 : Internationale Forschungskooperation mit Papua-Neuguinea zur Entwicklung einer mobilen App für die Gesundheitsversorgung

Wissenschaftlicher Austausch mit Papua-Neuguinea am IMWI

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BIRTHING

Im Mai 2014 startet am IMWI ein neues Forschungsprojekt. Ziel ist es, durch Einsatz eines mobilen Assistenzsystems die Qualität von nicht-stationären Gesundheitsdienstleistungen - im Speziellen der Geburtshilfe - in Entwicklungsländern zu erhöhen. Entwickelt wird eine mobile Applikation zur Bereitstellung prozessorientierter Informationen und der Vernetzung der häufig in strukturell entlegenen Regionen eingesetzten Hebammen in Papua-Neuguinea.

Das Fachgebiet von Prof. Dr. Oliver Thomas schaut auf eine lange Tradition in der Entwicklung von mobilen Systemen für die Serviceunterstützung zurück. Als eine der führenden Forschungsgruppen auf den Gebieten Service Engineering und Hybride Wertschöpfung hat das Team im Rahmen einer BMBF-Förderung zunächst ein mobiles Assistenzsystem zur Unterstützung des Technischen Kundendienstes entwickelt. Dieses wurde in Kooperation mit der Jungheinrich AG - dem größten Anbieter in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik weltweit - erfolgreich erprobt. Anschließend wurde das Wissen im Bereich der mobilen Systeme auf die ambulante Pflege übertragen. In einem EU/EFRE-geförderten Projekt wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dem - zur Qualitätssicherung der nicht-stationären Gesundheitsdienstleistungen - Ablaufinformationen zu den Versorgungsprozessen mobil und IT-basiert zur Verfügung gestellt werden können. Zur Verbesserung von Kommunikationsprozessen in Krankenhäusern kooperiert das IMWI mit Experten des australischen Centre for Health Communication der University of Technology, Sydney (UTS). In einem Forschungsprojekt wurde bereits gemeinsam eine Applikation für den Einsatz in der Palliativpflege implementiert. Mit dem im Mai 2014 startenden Projekt BIRTHING wird die Forschung im Bereich der mobilen Systeme für die Serviceunterstützung am IMWI vorangetrieben und auf die speziellen Anforderungen in Entwicklungsländern übertragen. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Centre for Social and Creative Media und der School of Midwifery an der University of Goroka (UOG) in Papua Neuguinea durchgeführt.

Ziel des Projekts BIRTHING ist die Vernetzung der Hebammen in Papua Neuguinea mittels einer Applikation für mobile Endgeräte. Dafür soll ein mobiles System realisiert werden, mit dem die Zusammenarbeit, der Austausch und das Netzwerken der beteiligten Hebammen mobil und IT-basiert ermöglicht werden. Ziel ist, die extrem hohe perinatale Sterberate in Papua Neuguinea dadurch zu senken, dass die Qualität der Versorgung am Point of Care und somit die Sicherheit der Mütter und ihrer Kinder erhöht werden. »Mit dem Projekt BIRTHING stellen wir uns der gesellschaftlichen Herausforderung, dass gerade in Entwicklungsländern ein erhöhtes Ausbildungsniveau im Gesundheitssektor notwendig ist«, so Prof. Thomas. Laut der World Health Organization (WHO) und dem National Department of Health in Papua New Guinea werden nur 53 Prozent der Geburten unter Leitung von erfahrenem, geschultem Personal in Papua-Neuguinea durchgeführt. Durch den gezielten Einsatz des mobilen Systems am Point of Care können erstmals sowohl weniger erfahrene Personen mit exakten Ablaufinformationen durch den Versorgungsprozess geführt werden als auch gut ausgebildete Hebammen in entlegeneren Regionen des Landes - durch die Vernetzung mit der Ausbildungsstätte und den Kolleginnen - immer auf dem aktuellen Stand bleiben. Die Forschungsaufenthalte der Osnabrücker Wissenschaftler in Papua Neuguinea und vice versa werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt BIRTHING.

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