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Wirtschaftswissenschaften


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Allgemeines zum wissenschaftlichen Arbeiten (Stand 30.09.2013)

1. Was ist wissenschaftliches Arbeiten?

Wissenschaftliches Arbeiten heißt,

  • auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und des Standes der wissenschaftlichenDiskussion in einem Fachgebiet
  • sich mit den wissenschaftlichen Auffassungen anderer auseinanderzusetzen und
  • sich eigene Gedanken zu machen und diese in einer verständlichen Form darzustellen.1

Dies bedeutet:

Zunächst müssen Sie sich mit der Literatur beschäftigen, in der Erkenntnisse andererWissenschaftler, die für Ihre Arbeit relevant sind, beschrieben werden. Dabei ist es wichtig, den"State-of-the-Art" zu erkennen, um nicht mit viel Mühe eine Arbeit zu schreiben, die in ihremErkenntnisstand nichts Neues enthält.

Wenn Sie sich mit der Literatur auseinandersetzen, werden Sie feststellen, dass die Dinge nichteindeutig gesehen und beschrieben werden. Dies fängt bereits bei den zentralen Begriffen einerArbeit an. (Um dies zu illustrieren, empfehlen wir, beispielsweise einmal mehrere Begriffe des"Controlling" zu vergleichen). Sie werden in Ihrer Arbeit Sachverhalte herausarbeiten, auswählen,gegenüberstellen, abwägen und sich ggf. einem bestimmten Standpunkt anschließen. Vielleichtentwickeln Sie auch eine eigene (begründete!) Position. In jedem Fall sind Sie nicht allein mit IhremThema, sondern Mitglied einer wissenschaftlichen Gemeinde, der "Scientific Community".

Die Tatsache, dass es Erkenntnisse gibt, auf denen Sie aufbauen können, enthebt Sie natürlich nichtvon der Aufgabe, sich eigene Gedanken zu machen. Wie viel hier von Ihnen erwartet wird, hängt vonder Art Ihrer Arbeit ab, d.h. ob Sie eine studentische Arbeit (Hausarbeit, Diplomarbeit) oder eineDoktorarbeit schreiben. In jedem Fall sind Sie gefordert, Ihren eigenen Beitrag zu leisten und ihnverständlich zu machen. "Verständlich" heißt zunächst einmal, sprachlich verständlich zu schreiben.Weiterhin sollen der Aufbau Ihrer Arbeit, die Vorgehensweise, die Argumente undSchlussfolgerungen logisch und nachvollziehbar sein. Nachvollziehbar heißt auch, dass Sie alle Ideenund Aussagen, die nicht von Ihnen stammen, kenntlich machen und mit den Angaben versehen, dieein Leser benötigt, um die Aussagen zu prüfen.

Der Anspruch, wissenschaftlich zu arbeiten, ist auch in der Prüfungsordnung des FachbereichsWirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück festgehalten.

Dort heißt es:

"Die Bachelorarbeit hat zu zeigen, dass der Prüfling in der Lage ist, innerhalb einer vorgegebenenFrist ein Problem selbstständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten."2

2. Arten wissenschaftlicher Veröffentlichungen

Arbeitsberichte

  • werden vom Wissenschaftler bzw. der Forschungseinrichtung selbst herausgegeben,
  • unterliegen keinen inhaltlichen oder formalen Beschränkungen,
  • dienen der Veröffentlichung von Zwischenergebnissen,
  • werden meist in den frühen Phasen des Forschungsprozesses veröffentlicht, wenn dieZwischenergebnisse noch keine so hohe Qualität haben.

Konferenz- und Tagungsbeiträge

  • Wissenschaftler können Fachartikel schreiben und diese für eine Tagung einreichen.
  • Die Fachartikel werden von Kollegen begutachtet.
  • Wenn sie für gut befunden werden, darf der Wissenschaftler auf der Tagung zu seinemThema referieren und der Artikel wird im Tagungsband oder auf der Tagungs-CDveröffentlicht.
  • Die Begutachtung erfolgt meist „double-blinded“, d.h. die Gutachter kennen den Einreichernicht und der Einreicher kennt die Gutachter nicht.
  • An Konferenz- und Tagungsbeiträge werden meist höhere Ansprüche gestellt als anArbeitsberichte.
  • Der Vorteil dieser Publikationsart ist, dass sie dem Wissenschaftler ermöglicht, seineForschungsergebnisse auf der Konferenz mit seinen Kollegen zu diskutieren.

Zeitschriftenartikel

  • Die Endergebnisse eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes werden oft inwissenschaftlichen Zeitschriften („Journals“) veröffentlicht.
  • Auch hier erfolgt eine Begutachtung nach dem „double-blinded“-Prinzip.
  • An Zeitschriftenartikel werden besonders hohe Ansprüche gestellt.

1 Vgl. Sesink, Werner, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten: Internet, Textverarbeitung, Präsentation, 7.Aufl., München: Oldenbourg, 2007, S. 8. Zum Text.

2 o.V., Diplomprüfungsordnung für den Bachelorstudiengang „Wirtschaftswissenschaften“, 2007, S. 17. GleicherWortlaut gilt für Masterarbeiten. Zum Text.