Fachbereich 9 - Wirtschaftswissenschaften

Forschungszentrum INSTITUT FÜR UMWELTSYSTEMFORSCHUNG


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Verhaltensökonomie der Agrarumweltpolitik

Die moderne Landwirtschaft verursacht eine Vielzahl von Umweltproblemen. Durch die Regulierung des Agrarsektors versuchen menschliche Gesellschaften ein Gleichgewicht zu finden, zwischen der Ermöglichung der Produktion von Lebensmitteln und öffentlichen Gütern auf der einen Seite und der Vermeidung von negativen Folgen für die Umwelt auf der anderen Seite. In der Europäischen Union wird dies vor allem von der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) übernommen. Da viele Umweltindikatoren noch immer negative Trends aufweisen, ist eine kontinuierliche Evaluierung und Anpassung der in die GAP aufgenommenen Politikinstrumente erforderlich. Gleichzeitig wird im Bereich der Politikevaluierung immer mehr eine verhaltensökonomische Perspektive eingenommen, die von dem lange vorherrschenden Modell des Homo oeconomicus abweicht. Diese Arbeit stellt eine Studie über „Verhaltensökonomie der Agrarumweltpolitik“ vor, in der Themen der Agrar- und Umweltökonomie mit Methoden und Perspektiven der Verhaltens- und Experimentalökonomie kombiniert werden. Die Arbeit trägt damit zum aufkommenden Bereich der verhaltensorientierten Agrarökonomie bei. Konkret geht es darum, Aufschluss über die Rolle verhaltensökonomischer Faktoren bei umweltrelevanten Entscheidungen von Landwirt*Innen zu geben. Diese Erkenntnisse können zur Bewertung und Anpassung der GAP genutzt werden. Mit einem Labor-im-Feld Experiment mit niedersächsischen Landwirt*Innen wird ein Einfluss der Rahmung der gesellschaftlichen Rolle der Landwirt*Innen, ihrer Identität sowie von Kontrollabneigung und sogenannten „warm-glow“ Gefühlen auf das Verhalten der Landwirt*Innen aufgedeckt. Aus agrarpolitischer Sicht unterstützen die Ergebnisse dieser Arbeit den weiteren Einsatz von sowohl verbindlichen als auch freiwilligen Politikinstrumenten. Darüber hinaus wird mit Hilfe einer Principal Components- und Cluster Analyse ein facettenreiches Bild verschiedener Selbstidentitäten innerhalb der Stichprobe aufgedeckt. Basierend auf einer Literaturübersicht, liefert die Arbeit auch eine Analyse darüber, wie verhaltensinformierte Interventionen die Umweltverträglichkeit der GAP in Zukunft steigern könnten.

Das Projekt ist bereits erfolgreich abgeschlossen.